Streichenkirche

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Streichenkirche Schleching - mit dem ehemaligen Mesnerhaus und dem Blick auf die Chiemgauer Alpen
Streichenkirche Schleching – mit dem ehemaligen Mesnerhaus und dem Blick auf die Chiemgauer Alpen
Das ist der beeindruckende Blick von der Streichenkapelle auf das Kaisergebirge
Das ist der beeindruckende Blick von der Streichenkapelle auf das Kaisergebirge

Die Streichenkirche St. Servatius in Schleching

Nur wenige Kilometer vom Klobenstein entfernt, liegt die Streichenkirche. Sie befindet sich auf einem aussichtsreichen Höhenzug in den Chiemgauer Alpen. Das kleine Gotteshaus ist gerade noch in Bayern, die Grenze nach Tirol jedoch nicht weit. Von der Anhöhe kannst du zum beliebten Geigelstein hinüber schauen. Imposant ist auf der anderen Seite der Blick auf´s Kaisergebirge. Ein grandioses Panorama, das du auf einer leichten Wanderung erreichen kannst. Das macht den Ausflug zur Streichen so beliebt. Früher stand an dieser Stelle wohl eine Burg. Als diese verfiehl, nutzte man die Steine unter anderem zum Bau der kleinen Kirche. 1994 feierte die Kirche ihren 800. Geburtstag! Das nenn ich mal Tradition. Diese Kirche auf der Anhöhe oberhalb des Klobenstein wird auch als Streichenkapelle oder von den Einheimischen einfach nur als Streichen bezeichnet. Die Streichenkirche, auch bekannt als Streichenkapelle, ist eine ehemalige Wallfahrtskirche in der Gemeinde Schleching im Landkreis Traunstein in Bayern.

  • Die Kirche befindet sich auf dem Schlossberg inmitten der Gebirgswelt der Chiemgauer Alpen. Sie liegt auf einer Höhe von 814 Metern über dem Tal der Tiroler Achen auf der vorspringenden Bergzunge namens Streichen.
  • Die Streichenkirche ist eine römisch-katholische Filialkirche, die dem heiligen Servatius geweiht ist. Sie gehört zur Pfarrgemeinde Schleching.
  • Der Bau des flachgedeckten, einschiffigen Langhauses wird auf das Ende des 13. Jahrhunderts datiert. Der Chor, der ein Netzgewölbe besitzt und dreiseitig geschlossen ist, wurde um 1450 errichtet. Die Kirche verfügt auch über einen Dachreiter im Westen.
  • Die barocke Umgestaltung der Kirche, die zwischen 1943 und 1954 stattfand, wurde später entfernt, und die Fresken, eigentlich Seccomalereien, wurden wieder aufgedeckt. Ab 1993 wurde eine umfassende Renovierung der Kirche durchgeführt.
  • Die Streichenkirche ist für ihre bemerkenswerte Ausstattung bekannt. Im Chor, an der Wand des Chorbogens und im östlichen Teil der Langhauswände befinden sich zweireihige Freskenzyklen. Die Fresken im Chor zeigen Szenen aus dem Marienleben, der Passion Christi und dem Jüngsten Gericht. Die Fresken im Langhaus stellen Szenen aus Heiligenlegenden und dem Heilsgeschehen dar und werden dem Umkreis von Conrad Laib zugeschrieben.
  • Der Hochaltar, der im Jahr 1524 datiert ist, wurde 1667 durch einen barocken Altar ersetzt, aber 1954 wieder aufgestellt. Er enthält geschnitzte Figuren der Heiligen Dionysius, Servatius und Wolfgang sowie Passionsgemälde und weitere Schnitzfiguren.
  • Es gibt auch einen kleinen Kastenaltar mit einer Figur des heiligen Servatius und Klappflügeln mit Heiligendarstellungen im weichen Stil aus der Zeit um 1410.
  • Die Streichenkirche besitzt weitere Schnitzfiguren, ein Chorgestühl aus der Zeit um 1520 und zwei kleine Glasgemälde in den Chorfenstern aus der Zeit um 1440.
  • Die Kirche wird aufgrund ihrer Lage, ihrer Raumatmosphäre und der Fülle und Qualität ihrer Ausstattung als beeindruckendes und seltenes spätgotisches Gesamtkunstwerk angesehen.
Blick in die Streichenkapelle, Foto: JTSH26, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons

Die Streichenkirche ist ein bedeutendes kulturhistorisches Denkmal in den Chiemgauer Alpen und wird aufgrund ihrer architektonischen Schönheit und ihrer kunsthistorischen Bedeutung geschätzt.

Wie kommt man zur Streichenkirche?

Viele Wege führen zur Streichenkirche im Chiemgau. Das kleine Gotteshaus liegt im Gemeindegebiet von Schleching. Du kannst auf vielen Wegen aus Bayern oder aus Tirol hinauf wandern. Wem das zu anstrengend ist, kann sogar fast bis zur Streichen mit dem Auto fahren. Rund fünf Gehminuten von der aussichtsreichen Kapelle entfernt, liegt der sogenannte Streichen Parkplatz. Bis hierhin geht die öffentliche Straße. Du findest diesen Parkplatz samt Routenplaner hier auf der Google Karte. Du zweigst bei deiner Anreise von der Straße zwischen Kössen und Schleching ab. Wo früher die Zollstation stand, biegt jetzt die Straße auf den Achberg ab. Dieser folgst du bis zum Parkplatz. Hier ist das Befahren der Straße offiziell zu Ende. Das letzte Stück zwischen dem Parkplatz und der Streichenkirche darf nur nach Erteilung einer Ausnahmegenehmigung befahren werden. Auskunft dazu erteilt die Gemeinde Schleching, Telefon 0049 8649 988915.

Die Streichenkirche Wanderung

Ich persönlich bevorzuge die Streichenkirche Wanderung aus dem Tal. Wenn du bereits in der Gegend bist und die beliebte Entenlochklamm besucht hast oder die Hängebrückenwanderung gemacht hast, kannst du im Anschluß auch noch die Wanderung auf die Streichen machen. Viele Wanderer verbinden auch den Besuch der Streichenkapelle mit der Taubensee Wanderung. Bei unserem Besuch in Kössen, haben wir die Streichenkirche Wanderung mit dem Klobenstein verbunden. Oberhalb des Klobenstein beginnen zwei Aufstiege an der Straße. Sie führen hinauf zur Kapelle und lassen sich zu einer Rundwanderung verbinden.

Für diese Rundwanderung empfehle ich dir den sogenannten Bärenparkplatz. Du kannst ihn ganz leicht finden: Wenn du von Schleching in Richtung Kössen fährst, kommt kurz vor der Grenze nach Tirol links ein großer Bär aus Stein. Er ist direkt an der Straße – hier kannst du mit dem Auto parken. Der Grenzbär ist auch auf der Google Karte eingezeichnet. Von diesem Parkplatz sind es rund 15 Minuten an der Straße in Richtung Kössen zu wandern. Pass gut auf den Verkehr auf! Halte dich unbedingt an der Straßenseite, es fahren sehr viele Autos hier. Du kommst über die Grenze und erreichst den Klobenstein. An ihm gehst du vorbei, bis links der Forstweg abzweigt. Hier ist auch ein Wanderschild, das den Aufstieg zur Streichenkapelle anzeigt.

Auf dem historischen Samerweg folgt nun der Aufstieg. Du bist ab hier fern vom Verkehr. Mit jedem Höhenmeter tauchst du tiefer ein in die Natur. Wir waren im Winter unterwegs und haben diese Tour als Winterwanderung gemacht. Hier oben bleibt der Schnee gut liegen, so daß es eine schöne winterlicher Stimmung mit Schnee gibt, während es zur gleichen Zeit in Schleching grün gewesen ist. Immer der Markierung nach gelangen wir auf einen schmalen Steig, der später wieder zu einer Forststraße wird. Nach rund einer Stunde Gehzeit erreichen wir die Streichen. Sie liegt auf 814 Metern Seehöhe – das sind rund 200 Höhenmeter ab dem Klobenstein.

Berggasthof Streichen

Berggasthof Streichen Schleching - das ehemalige Mesnerhaus der Streichenkirche
Berggasthof Streichen Schleching – das ehemalige Mesnerhaus der Streichenkirche
Ausblick von der Streichen über Schleching und die Berge
Ausblick von der Streichen über Schleching und die Berge

Unmittelbar unterhalb von der Streichenkirche steht das ehemalige Mesnerhaus. Aus ihm wurde ein Gasthof gebaut. Dieser Berggasthof bestand mehr als 600 Jahre, bis es nach dem Tod des Wirts zu Erbstreitigkeiten kam. Schließlich wurde der Berggasthof Streichen der Gemeinde Schleching zum Kauf angeboten. Der Bürgermeister wollte diesen Kauf nicht, „das wäre für die kleine Gemeinde zu teuer“. Deswegen kamen zwei private Stiftungen zum Zug. Sie sind nun neuer Eigentümer. Geplant ist eine aufwändige Renovierung der Küche. Bis zur Fertigstellung der Umbauarbeiten bleibt das beliebte Ausflugsgasthaus geschlossen. Nimm dir also eine Brotzeit mit, damit du oben etwas zu essen und trinken hast!

Ein Stück traditionelles Bayern

Auf der Streichen lohnt sich eine längere Pause für einen Ausblick. Während du sonst auf rund 800 Metern Seehöhe in den Chiemgauer Alpen mitten im Wald stehst, ohne großen Ausblick, siehst du hier oben relativ viel. Besonders gut gefällt mir das schroffe Kaisergebirge in Tirol. Hinter den steilen Felsen liegt übrigens auch ein beliebter See, der Hintersteiner See. Vielleicht etwas für deinen nächsten Ausflug in die Berge? Die kleine Anhöhe rund um die Streichen bietet eine große Wiese zum Hinsetzen. Im Sommer sicher ein toller Platz für ein Picknick. Jetzt in der Weihnachtszeit steht sogar ein geschmückter Christbaum mit Beleuchtung. Die Streichenkirche selbst ist bei unserem Besuch an den Weihnachtsfeiertagen verschlossen gewesen. Als früher der alte Franz noch gelebt hat (Franz Strohmeyer, der alte Streichen-Wirt) hat er selbst bei Wind und Wetter in der Früh die Kirchentüre aufgesperrt und am Abend wieder zugesperrt. Nachdem er gestorben ist, gibt es leider keinen Nachfolger. Jetzt ist eine Besichtigung scheinbar nur noch nach Ankündigung bei der Gemeinde Schleching möglich. Bitte meldet euch, sobald es dazu Neuigkeiten gibt!

Der kürzeste Weg

Wir treten nach der Pause den Rückweg an. Dieser führt uns auf dem direkten Weg hinunter zur B307, wo wir gestartet sind. Gleich neben der Streichenkapelle ist die Wanderbeschilderung. Der Abstieg ist mit 35 Minuten angegeben. Über die Bäckeralm führt die beschilderte Wanderung hinunter zum Bärenparkplatz – unserem Ausgangspunkt. Der erste Abschnitt der Wanderung ist steil. Pass auf auf, besonders wenn es im Winter rutschig ist. Dann empfehle ich dir an dieser Stelle die Verwendung von Grödel. Mit rund 30 Minuten ist diese Wanderung sicher die kürzeste Verbindung zwischen dem Klobenstein und der Streichen. Du kannst sie zu jeder Jahreszeit wandern. Nicht umsonst zählt diese Tour zu den beliebtesten leichten Wanderungen in den Chiemgauer Alpen und zu den schönsten Wanderungen in Kössen.

Häufige Fragen

Was ist die Streichenkapelle?

Die Streichenkapelle ist eine ehemalige Wallfahrtskirche, die auch als Streichenkirche bekannt ist. Sie ist dem heiligen Servatius geweiht und befindet sich auf dem Schlossberg in den Chiemgauer Alpen, auf einer vorspringenden Bergzunge namens „Streichen“ in der Gemeinde Schleching im Landkreis Traunstein in Bayern, Deutschland.
Hier sind einige Merkmale und Informationen zur Streichenkapelle:
Lage: Die Streichenkapelle liegt auf einer Höhe von 814 Metern über dem Tal der Tiroler Achen und bietet einen malerischen Ausblick auf die umliegende Berglandschaft, darunter das Kaisergebirge.
Geschichte und Bau: Der Bau der Kapelle geht auf das Ende des 13. Jahrhunderts zurück, und der Chor wurde um 1450 errichtet. Die Kapelle hat ein flachgedecktes, einschiffiges Langhaus und einen dreiseitig geschlossenen, stark eingezogenen Chor mit Netzgewölbe. Die barocke Umgestaltung, die zwischen 1943 und 1954 stattfand, wurde später entfernt, und die Fresken wurden wieder aufgedeckt.
Ausstattung: Die Streichenkapelle ist für ihre beeindruckende Ausstattung bekannt. Sie enthält zweireihige Freskenzyklen im Chor, an der Wand des Chorbogens und im östlichen Teil der Langhauswände. Die Fresken im Chor zeigen Szenen aus dem Marienleben, der Passion Christi und dem Jüngsten Gericht. Die Fresken im Langhaus stellen Szenen aus Heiligenlegenden und dem Heilsgeschehen dar.
Hochaltar und Kastenaltar: Der Hochaltar, datiert auf das Jahr 1524, wurde 1667 durch einen barocken Altar ersetzt, aber 1954 wieder aufgestellt. Er enthält geschnitzte Figuren der Heiligen Dionysius, Servatius und Wolfgang sowie Passionsgemälde und weitere Schnitzfiguren. Es gibt auch einen kleinen Kastenaltar mit einer Figur des heiligen Servatius und Klappflügeln mit Heiligendarstellungen im weichen Stil aus der Zeit um 1410.
Renovierung: Ab 1993 wurde eine umfassende Renovierung der Streichenkapelle durchgeführt.
Die Streichenkapelle ist aufgrund ihrer Lage, ihrer Architektur, ihrer kunstgeschichtlichen Bedeutung und ihrer reichen Ausstattung ein bedeutendes kulturhistorisches Denkmal in den Chiemgauer Alpen.

Wo genau ist die Streichenkapelle?

Die Streichenkapelle befindet sich auf dem Schlossberg in der Gemeinde Schleching im Landkreis Traunstein in Bayern, Deutschland. Die genaue Adresse der Kapelle lautet: HsNr. 1½, 83259 Streichen.
Die geografischen Koordinaten der Streichenkapelle sind:
Breitengrad: 47° 42′ 3″ N
Längengrad: 12° 24′ 11,4″ O
Die Kapelle liegt auf einer Höhe von 814 Metern über dem Tal der Tiroler Achen auf der Bergzunge namens „Streichen“.

Was gibt es in der Streichenkapelle zu sehen?

Die Streichenkapelle in Schleching ist für ihre beeindruckende Ausstattung und Kunstwerke bekannt. Hier sind einige der sehenswerten Elemente in der Streichenkapelle:
Fresken: Die Kapelle beherbergt zweireihige Freskenzyklen im Chor, an der Wand des Chorbogens und im östlichen Teil der Langhauswände. Die Fresken im Chor stellen Szenen aus dem Marienleben, der Passion Christi und dem Jüngsten Gericht dar. Die Fresken im Langhaus zeigen Szenen aus Heiligenlegenden und dem Heilsgeschehen. Diese Fresken werden dem Umkreis von Conrad Laib zugeschrieben.
Hochaltar: Der Hochaltar, der ursprünglich im Jahr 1524 datiert ist, wurde 1667 durch einen barocken Altar ersetzt. Dieser barocke Altar wurde jedoch 1954 entfernt, und der ursprüngliche Hochaltar wurde wieder aufgestellt. Der Altar enthält geschnitzte Figuren der Heiligen Dionysius, Servatius und Wolfgang sowie Passionsgemälde und weitere Schnitzfiguren.
Kastenaltar: An der nördlichen Wand des Chorbogens befindet sich ein kleiner Kastenaltar mit einer Figur des heiligen Servatius. Die Klappflügel dieses Altars sind mit Heiligendarstellungen im weichen Stil aus der Zeit um 1410 bemalt.
Chorgestühl: Das Chorgestühl aus der Zeit um 1520 zeigt ein Rankenornament und ist ein weiteres kunstvolles Element in der Streichenkapelle.
Glasgemälde: Die Fenster des Chors bergen zwei kleine Glasgemälde aus der Zeit um 1440. Diese Glasgemälde zeigen den Heiligen Servatius und die thronende Madonna.
Die Streichenkapelle wird aufgrund ihrer Lage, ihrer Raumatmosphäre und der Fülle und Qualität ihrer Ausstattung als beeindruckendes und seltenes spätgotisches Gesamtkunstwerk angesehen. Die Kunstwerke und architektonischen Elemente machen sie zu einem bedeutenden kulturhistorischen Denkmal in den Chiemgauer Alpen.

Chiemgauer Alpen Tipps

Hier habe ich noch weitere tolle Ecken und Plätze in den Chiemgauer Alpen beschrieben. Neben der Kapelle sind es besondere Gipfel, Seen, Schluchten, Klammen und das größte Hochmoor in Bayern. Du kannst dort den kurzen Moorerlebnisweg wandern oder eine längere Rundwanderung durch das Moor unternehmen. So erreichst du den Aussichtsturm mit herrlichem Blick auf die Chiemgauer Alpen. Schau dir diese besonderen Naturwunder an. Sie werden dir auch gefallen:
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